Projekt Gesundes Licht für Natur und Mensch

Das Nachhaltigkeitsprojekt „Gesundes Licht für Natur und Mensch“ der Tourist-Information Sankt Wendeler Land wurde zusammen mit den Amateurastronomen des Saarlandes e.V., den Gemeinden Nohfelden und Nonnweiler, der Energis und der Europäischen Akademie Otzenhausen ins Leben gerufen.

Das Projekt hat das Ziel, durch den Einsatz von gesundem Licht die nächtliche Lichtverschmutzung zu minimieren und damit die Lebensbedingungen für Natur und Mensch zu verbessern

Eine Beleuchtungsrichtlinie wurde in den Gemeinderäten der Nationalparkgemeinden Nohfelden und Nonnweiler bereits 2018 verabschiedet. Durch die langfristige Umstellung der Beleuchtung versuchen die Projektpartner, die Voraussetzungen für ein größeres zertifiziertes Lichtschutzgebiet im Sankt Wendeler Land zu schaffen.

Weitere Informationen zum Projekt unter www.sankt-wendeler-sternenland.de

Was ist Lichtverschmutzung?
Lichtverschmutzung ist die Aufhellung des natürlichen Nachthimmels durch künstliche Lichtquellen.

Lichtverschmutzung im Sankt Wendeler Land, von der Walhausener Höhe aus gesehen.

Foto: Christoph Pütz

Negative Auswirkungen der Lichtverschmutzung

Mensch 

Störung des Circadianen Rhythmus des Menschen durch Hemmung der nächtlichen Melatoninproduktion, dadurch auch gesundheitliche Risiken z.B. durch Einfluss auf das Tumorzellwachstum, Verstärkung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder erhöhtes Risiko für Depressionen

Tierwelt

  • Nachtaktive Tiere verlieren ihren Lebensraum
  • Insekten werden von hellen Laternen angezogen und verenden dort
  • Diese Insekten fehlen in der Nahrungskette von Vögeln, Fröschen, Fledermäusen und weiteren bedrohter Tierarten
  • Insekten fehlen ebenso zur Bestäubung von (Nutz-)Pflanzen
  • Zugvögel sind abgelenkt und verenden an hell erleuchteten Gebäuden

Pflanzen

Künstliche Beleuchtung verhindert, dass Bäume und Pflanzen sich der Jahreszeit anpassen, natürlicher Kreislauf von Laubabwurf und Blütezeit wird gestört. Dies kann z.B. zu Frostschäden führen. Die Pflanzen, die unter Lichtverschmutzung leiden, sind auch weniger fruchtbar.

Astronomie

Sternwarten können ihre Aufgaben durch die zunehmende nächtliche Helligkeit nur noch bedingt wahrnehmen

Grundlagen für eine gesunde Beleuchtung

Welche Art von Außenbeleuchtung sollte ausgewählt werden, um Lichtverschmutzung zu vermeiden?

Lichtfarbe

  • warmweiße Lichtfarbe mit geringen Blauanteilen als Außenbeleuchtung
  • Ideale Farbtemperatur zwischen 1800 und 2700 Kelvin: dadurch optimaler Schutz für Umwelt, Tiere und Menschen (maximale Farbtemperatur von 3000 Kelvin).

Lichtlenkung/Abschirmung

abgeschirmte Laternen und Außenbeleuchtung, die das Licht zielgerichtet nur von oben nach unten abstrahlt, genau dorthin, wo es auch gebraucht wird.

Lichtmenge/angemessen Beleuchten

  • nur die tatsächlich notwendige Beleuchtungshelligkeit einsetzen
  • Beleuchtung mit Bedarfsanpassung einsetzen, z.B. durch Nachtabsenkung, Zeitschaltuhren oder Bewegungsmelder
  • unnötige Gebäudeanstrahlung vermeiden

Gesunde Beleuchtung in der Umsetzung

Gute Wahl: voll abgeschirmte LED-Straßenlaterne, ausgestattet mit warm-weißer Lichtfarbe, im Einsatz in der Straße „Beim Stollenborn“ in Neunkirchen/Nahe

Die Straße wird beleuchtet, aber die Umgebung bleibt dunkel.


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